Krankenversicherungen wollen künftig stärker mit Start-ups kooperieren
Allein die Bandbreite der von den sogenannten Insurtechs angebotenen Dienstleistungen reicht vom reinen Vergleichsportal über das Schaden-und Vertragsmanagement bis hin zum Backend. "Die Frage, ob man das als Bedrohung oder Chance sieht, stellt sich insofern gar nicht, als es da Kooperationen gibt und geben wird", schätzt Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, im Rahmen der Studie die aktuelle Situation ein.
Tatsächlich hat sich aus Kundensicht in den vergangenen Jahren im Angebot der Versicherer nur wenig verändert. "Wichtige Eigenschaften wie Stabilität und Beständigkeit hindern die Versiche-rungen manchmal daran, die erforderliche Flexibilität und Geschwindigkeit an den Tag zu legen", hat Michael Süß, Geschäftsführer von Adcubum Deutschland, beobachtet. "Hier können junge -mitunter auch branchenfremde -Unternehmen die notwendigen Impulse für neue Angebote ge-ben."
Bis jetzt konzentrierten sich die Kooperationsaktivitäten vor allem auf den Leistungs-und den Vertriebsbereich. Künftig dürfte es aber auch in der Produktentwicklung zu einer stärkeren Zu-sammenarbeit mit Partnern -sowohl innerhalb als auch außerhalb der Branche -kommen. In diesem Zuge wird das Kooperations-und Schnittstellenmanagement einen immer wichtigeren Stellenwert in den Versicherungsunternehmen bekommen. Mehr als 70 Prozent der für die Studie Befragtensehen hier einen großen bis sehr großen Handlungsbedarf.
"Nicht zuletzt die in den vergangenen Wochen fast täglichen Meldungen über Kooperationen zwi-schen Versicherungsunternehmen und Start-ups zeigen, wo sich künftig die Differenzierung vom Wettbewerb abspielen wird", so Adcubum-Geschäftsführer Süß. "Gerade vor dem Hintergrund der zu beachtenden Datenschutz-und Compliance-Anforderungen dürfen die damit verbundenen Herausforderungen andie IT aber nicht unterschätzt werden."