Adcubum AG

Software-Implementierung: Viel mehr als ein IT-Projekt

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Software-Implementierung: Viel mehr als ein IT-Projekt

 

Mit einem modernen Kernversicherungssystem steigen Effizienz, Sicherheit und Flexibilität. Versicherer setzen deshalb immer seltener auf intern entwickelte Software-Monolithen, sondern führen Standardlösungen ein, zum Teil aufgewertet mit speziell angepassten Eigenentwicklungen. Die Implementierung des neuen Systems ist komplex und anspruchsvoll. Hier zahlt sich die Erfahrung der teilnehmenden Projektpartner aus.

Vor allem bei älteren IT-Systemen ist eine Rundum-Erneuerung des Kernversicherungssystems sinnvoll und richtig. Doch die mittlerweile 25-jährige Erfahrung von Adcubum zeigt: Der Aufwand hinter diesem „Big Bang“ ist nicht zu unterschätzen. Denn die eigentliche Projektarbeit beginnt erst nach der Auswahl der neuen Software: Im Rahmen der Einführung wird das neue System konfiguriert, angepasst, getestet und für den täglichen Betrieb so eingerichtet, dass Effizienz-Potenziale gehoben werden können. Zwar sind moderne Standardlösungen bereits für eine schnelle Implementierung vorkonfektioniert, dennoch bleibt der damit verbundene Aufwand hoch. Ziel ist es, Produkte und Prozesse passgenau auf die spezifischen Anforderungen auszurichten, um den größtmöglichen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen zu generieren. Vor allem mittelgroße Versicherer können mithilfe moderner Standardsoftware ihre Systeme stabiler und flexibler aufstellen und sich so vom Wettbewerb absetzen. Diese Erkenntnis setzt sich immer stärker in der Branche durch. So erklärten neun von zehn Kompositversicherern in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie der Strategieberatung EY, dass sie beim Neubau eines Kernversicherungssystems nicht mehr eine reine Eigenentwicklung verfolgen würden. Stattdessen präferierten 45 Prozent der Studienteilnehmer eine Standardlösung, ebenfalls 45 Prozent würden auf einen Mix aus Eigenentwicklung und Standardsoftware setzen.

Versicherer hadern mit ihrer veralteten Software
Der von den Versicherern geäußerte Meinungsumschwung weg von der reinen Eigenentwicklung, wird nach unserer Einschätzung die System- Landschaft der Branche in den kommenden Jahren grundlegend wandeln. Denn noch nutzen 80 Prozent der Unternehmen im Bereich Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Rechtschutzversicherung eine Inhouse-Lösung als Kernsystem, im Kfz-Bereich sind es sogar mehr als 90 Prozent. Aber vor dem Hintergrund neuer Produkt und Kundenanforderungen ist deutlich erkennbar: Die alten Legacy- Systeme sind aufgrund starrer Prozesse, mangelnder Flexibiliät und hoher Kosten nicht in der Lage, zeitgemäße Lösungen zu liefern. Welche Folgen der Einsatz unzeitgemäßer Systeme hat, wird in der EY-Studie klar benannt: Mehr als zwei Drittel der deutschen Kompositversicherer sind nach eigener Aussage mit ihrer Kernsystemlandschaft nicht gut für die Zukunft aufgestellt. Noch dramatischer sieht es im Bereich Kfz-Versicherung aus, wo sogar neun von zehn Unternehmen mit ihrer veralteten Software hadern. In der Folge gelingt es vielen Marktteilnehmern nur noch bedingt, ihre Produkte den steigenden Kundenwünschen entsprechend schnell und effizient umzustrukturieren.

Produkte in kürzerer Zeit zur Marktreife bringen
Ein grundlegender Umbau der IT auf Basis eines modernen, flexiblen und hoch skalierbaren Systems kann die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen sichern. Vor allem aus dem Mittelstand gibt es Beispiele dafür, wie die Innovationskraft agiler InsurTechs und die tiefe Branchenerfahrung traditionsstarker Versicherer eine sehr erfolgreiche Kombination eingehen können. Ganz oben auf der Prioritäten-Liste stehen beim System-Umbau: eine kürzere Time-to-Market, ein höherer Digitalisierungsgrad, eine Vereinfachung der Integration sowie eine größere Offenheit der Architektur und benutzerfreundliche Bedienbarkeit der Oberflächen. Mit selbst entwickelten Systemen sind diese Ziele nicht mehr zu erreichen, sofern das Lastenheft auch langfristig niedrigere Kosten vorsieht. Weitere Vorteile der zentral gesteuerten Standardlösung: Der Software- Anbieter gewährleistet Updates und Systemanpassungen, stellt eine kontinuierliche und innovative Weiterentwicklung sicher und achtet darauf, dass die eingesetzte Lösung immer aktuellen Regulierungsvorschriften entspricht. Die Verlagerung dieser Arbeiten entlastet das Versicherungsunternehmen deutlich. Die freigesetzten Ressourcen können dann genutzt werden, um die eigentlichen Kernkompetenzen zu fokussieren. In der Folge reagieren die Unternehmen schneller auf Kundenwünsche und bringen innovative Produkte in kürzerer Zeit zur Marktreife. 

Personal-Engpässe dürfen IT-Neuaufbau nicht ausbremsen
Die Modernisierung des technischen Rückgrats der Branche dürfte in den kommenden Jahren an Fahrt aufnehmen. So plant rund jeder zweite deutsche Kompositversicherer in den nächsten drei Jahren ganz konkrete Investitionen in den Neu- oder Umbau der Bestandsführungssysteme. Weitere 33 Prozent ziehen diesen Schritt ebenfalls in Erwägung. Gleichzeitig fehlen aber zwei von drei Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit die personellen Ressourcen für die dringend notwendigen Arbeiten an ihren Softwaresystemen. Personal- und kostenintensive Eigenleistungen beim IT-Neuaufbau sollten deshalb weitestgehend vermieden werden. Ein weiteres Aufschieben der Modernisierung alter Systeme ist keine Lösung, schließlich werden die Versicherer zunehmend zu einer steigenden Service- und Produktqualität getrieben. Denn ausgehend von positiven Erfahrungen mit agilen FinTechs und InsurTechs erwarten die Kunden auch von Traditionskonzernen in der Branche, dass sie eine ständige Aktualisierung ihrer Angebote, eine intelligente Personalisierung sowie zahlreiche digitale Möglichkeiten für Self-Services anbieten.

Adcubum & tech11 seit diesem Jahr unter einem Dach
Damit Versicherer die Vorteile der Digitalisierung in einem effizienten Rahmen nutzen können, sollten komplexe Eigenentwicklungen vermieden werden. Sinnvoller sind Standardlösungen, die individuelle Produkt- und Prozesslösungen erlauben. Wie unterschiedlich die verschiedenen Standardlösungen im Bereich Kernversicherungssoftware aufgebaut sind, zeigen Adcubum und tech11, die seit diesem Jahr gemeinsam unter einem Dach agieren. Je nach Einsatzzweck bildet hier entweder „Adcubum Syrius“ oder die „tech11 Insurance Platform“ die optimale Lösung. Damit ist gewährleistet, dass jeder Akteur – vom international agierenden Versicherungskonzern über den regionalen Traditionsversicherer bis hin zum hochspezialisierten Assekuradeur – eine auf ihn zugeschnittene Lösung findet, um sich für die digitale Transformation robust und zukunftssicher aufzustellen. Das zeigen beispielhaft auch unsere Projekte wie etwa der komplette Aufbau des Digitalversicherers Adam Riese, die massive Erhöhung der Automatisierung beim Tier-Spezialisten Uelzener Versicherung oder die Umstellung der Kfz-Versicherung der W&W auf unsere Software. Auch hinsichtlich der Implementierung zahlt sich die gebündelte Expertise von Adcubum und tech11 aus: Die Kombination aus Erfahrung, Agilität, Branchenverständnis sowie fachlichem und technischem Wissen sind die Grundlage für eine schnelle und zielgerichtete Neuaufstellung eines optimal auf das Unternehmen sowie die Nutzer im Front- und Back- End zugeschnittenen Systems. Software- Anbieter und Versicherer müssen dafür gemeinsam Ziele definieren und in Angriff nehmen. Denn die Einführung einer neuen Kernversicherungssoftware ist längst kein reines IT-Projekte mehr, sondern ein Unternehmensprojekt, mit dem auch eine Anpassung unternehmensweiter Prozesse und Abläufe einhergeht. Die dadurch angestoßenen Changeprozesse prägen die strategische Ausrichtung eines Versicherungsunternehmens für einen langen Zeitraum.